Am 21. September 2018 ist im Alter von 90 Jahren der Schweizer Schriftsteller Herbert Meier gestorben. Seine frühen Arbeiten erschienen in verschiedenen Verlagen, bevor Benziger 1959 seinen ersten Roman publizierte und «Ende September» als «brillanten und unkonventionellen Versuch, das Problem der Liebe und Ehe zu erhellen» ankündigte. Zwischen 1963 und 1973 veröffentlichte der Autor fünf weitere Bücher im Benziger Verlag, nämlich die Romane «Verwandtschaften» und «Stiefelchen», den Gedichtband «Sequenzen», die «Anatomischen Geschichten» und das Fernsehstück «Skorpione».
Die Nachrufe in den Zeitungen betonten weniger seine Prosawerke, sondern vor allem seine Arbeiten für das Theater, sowohl die Übersetzungen – zum Beispiel Paul Claudels «Der seidene Schuh» – als auch die Stücke, die in den 70er Jahren entstanden: «Stauffer-Bern», «Dunant» oder «Bräker». Bereits vor seinem Roman-Debut bei Benziger schrieb er den Text zu einem Oratorium mit dem Titel «Dem unbekannten Gott». Das Werk mit der Musik von Albert Jenny wurde 1956 in Solothurn uraufgeführt. Gut zehn Jahre später verfasste er das Libretto zur Oper «Kaiser Jovian» von Rudolf Kelterborn. 1969 erschien im Zürcher Flamberg Verlag ein Band, der – mindestens im Titel – Emmanuel Macrons Bewegung «La République En Marche» vorwegnahm: «Der neue Mensch steht weder rechts noch links – er geht». Zur 700-Jahr-Feier der Schweizerischen Eidgenossenschaft 1991 steuerte Herbert Meier das «Mythenspiel» bei, das als Freilichtaufführung in Schwyz kein durchschlagender Erfolg wurde. Von 1994 bis 1998 moderierte Meier im Schweizer Fernsehen die «Sternstunde Philosophie».
Der Kranich-Verlag in Zollikon, wo Herbert Meier wohnte, hat seine letzten Gedicht herausgegeben. Diese «Gedichte für Yvonne» sind seiner Frau gewidmet, die vor zwei Jahren verstorben ist:
Ich möchte meinen Todesschlaf
bald finden zu dir hin,
und dich umschliessen
zum Auferstehen mit dir
in der erhofften Zeit,
die nur dein Engel kennt.
Und dann beginnen, uns zu lieben,
wie ein junges, auferwecktes Paar.
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