Im Zürcher Chronos Verlag ist 2021 der Roman «Der doppelte Matthias und seine Töchter» von Meinrad Lienert neu herausgekommen. Es handelt sich um den 57. Band in der Reihe «Schweizer Texte» mit einem Nachwort des Germanisten Lukas Künzler sowie Angaben zu Leben und Werk des Einsiedler Schriftstellers.
Meinrad Lienert veröffentlichte den Roman 1929 im Alter von 64 Jahren, nachdem er sich mit seinen Gedichten und Erzählungen oder den «Schweizer Sagen und Heldengeschichten» längst einen Namen gemacht hatte.
Lukas Künzler bezeichnet den Roman in seinem Nachwort als «Brautschaugeschichte unter umgekehrten Geschlechtervorzeichen». Die fünf eigenwilligen Töchter «wehren nicht nur schmalbrüstige Verehrer ab, sondern mit vereinten Kräften auch andere Eindringlinge, die es wagen, die Marken des Ruschegghofes zu übertreten», finden dann aber doch – und sei es dank eines Kuhhandels wie bei Judith – ihren Mann fürs Leben.
Eigenwillig ist auch ihr verwitweter Vater Matthias Stump. Der Herausgeber erkennt in dieser Figur Parallelen zu Meinrad Lienert, der sich «als Liberaler im konservativen Einsiedeln bisweilen ausgegrenzt» vorgekommen sei und vielleicht deshalb ein «Feingefühl für die Kehr- und Schattenseiten der menschlichen Existenz» entwickelt habe.
Nicht weniger als 500 Gedichte von Meinrad Lienert wurden von Komponisten und Komponistinnen im Lauf der Jahrzehnte vertont. Die Sopranistin Sybille Diethelm und Fabienne Romer am Klavier haben während des ersten Corona-Lockdowns 30 solcher Kunstlieder im Studio aufgenommen und sie unter dem Titel «Plangliedli, Lanzigliedli, Herbstliedli, Heiwehliedli» herausgebracht. Die CD kann bei uns im Museum, das über eine umfangreiche Meinrad Lienert-Sammlung verfügt, gekauft werden.
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